Johann Walter-Kurau, eigentlich Johann Walter, lettisch: Jānis Valters (geboren 3. Februar 1869 in Mitau, Gouvernement Kurland, Russisches Reich, gestorben 19. Dezember 1932 in Berlin) war ein lettischer und ein deutscher Künstler. Als einer der Begründer der modernen lettischen Malerei malte er Landschaften, Porträts und Genre-Szenen. Er arbeitete bis 1906 in Mitau, danach in Dresden und später in Berlin. Jānis Walter, Sohn des Kaufmanns und Stadtrats Theodor Walter, war eines von fünf Kindern. Die Mutter hatte den Mädchennamen Kurau.
Von 1889 bis 1897 studierte er an der Kunstakademie Sankt Petersburg bei Alexei Danilowitzsch Kiwschenko und Konstantin Jegorowitzsch Makowski. Nach dem Bankrott des Vaters musste er sein Studium durch Auftragsarbeiten finanzieren. 1897 erhielt er eine Goldmedaille für seine Diplomarbeit Markt in Mitau. Er war Mitglied und zeitweise Leiter der lettischen Künstlergruppe „rūķis“ (Zwerg).
In Deutschland: Nach dem Tode seiner Eltern und die durch die Revolution von 1905 verursachten Umwälzungen ging Johann Walter 1906 für immer nach Deutschland. Zu den Gründen für die Auswanderung gehörte auch die Scheidung von seiner Frau. Außerdem befand er sich in einer gesellschaftlichen Isolierung, nachdem er und Vilhelms Purvitis 1905 eine Petion an den Zaren nicht unterzeichnet hatten.
Seine späteren Werke in Deutschland signierte er mit dem Doppelnamen Walter-Kurau. Unter diesem Namen wurde er auch als Mitglied im Deutschen Künstlerbund geführt. Einer Einladung des Freiherrn Paul von Schlippenbach, der ebenfalls Maler war, folgend. ließ er sich in Dresden nieder. Hier verdiente er seinen Lebensunterhalt anfangs mit Geigenspielen am Dresdner Operhaus. Seine zweite Frau war Violinistin. Johann Walter-Kurau war Mitbegründer der Künstlergruppe Grün-Weiß und der Dresdner Künstlergruppe 1913. Zu Eröffnung der Ausstellung der Dresdner Künstlergruppe 1913 vom 1. Februar bis 21. Februar 1914 in der Galerie Arnold hielt er eine Festrede. 1917 ist er nach Berlin gezogen. Als Teil des Kunstbetriebs nahm er an Ausstellungen teil und fertigte Porträts auf Bestellung. Seine letzte Beteiligung an einer Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes hatte er 1929 im Staatenhaus am Rheinparkt in Köln, wo er mit einem Stillleben vertreten war.
Seine Malschule in Berlin besuchten viele Schüler, die später Prominenz erlangten: Willi Gericke, Luise Grimm, Ilse Heller-Lazard, Florence Henri, Thea Hucke, Minna Köhler-Roeber, Eva Langkammer, Else Lohmann, Otto Manigk, Hans Ludwig Pfeiffer, Karen Schacht, Hans Zank. Einer seiner Schüler, Otto von Kursell, wurde später Direktor der Berliner Akademie der Künste.
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